Lichtfest Leipzig 2018

"Puissantes, insistantes, les voix féminines s'imposent sur la Place Auguste. « Nous nous en mêlerons. Nous y participerons. À ce pays. À notre manière. »"
Ces fortes paroles ont mis fin à la dixième Fête de la Lumière de Leipzig. Point de ralliement historique des manifestants de 1989, la Place Auguste a été cette année encore le théâtre des opérations. La prestation d'une heure a réuni la musique, la parole et l'image en une mise en scène impressionnante autour du thème de la participation et en particulier de la participation des femmes. Pour cette raison, la scène en 2018 a été féminine dans tous les sens du terme.
La direction d'Eva Meitner a conduit avec assurance les 24 musiciennes tout au long d'un programme né sous la plume de compositrices avec, entre autres, Ballots' Ballet de Susane Hardt, composition créée pour la circonstance et jouée en première mondiale. Sa « Danse des bulletins de vote » a trouvé une place légère et ludique dans le rythme particulier de cette soirée, ponctuée entre les différents épisodes par les « ruptures » acoustiques de Masse, du compositeur Moritz Eggert. Le public a exprimé sa reconnaissance aux musiciennens par des bravos spontanés et de nombreux applaudissements.
(c) LTM 2018
http://www.lichtfest.leipziger-freiheit.de/news/lichtfest-2018-setzt-starkes-zeichen-fuer-teilhabe-aktuell.html
Konzept «Weibliche Bühne»

Konzept „Weibliche Bühne“
"Als ich für das Lichtfest für das diesjährige Konzept einer „weiblichen Bühne“ angefragt wurde, war ich sofort hellauf begeistert, weil für mich mit der Gestaltung des Lichtfestes gleich mehrere Wünsche auf einmal in Erfüllung gehen. Zum Einen beschäftige ich mich schon seit Jahren intensiv mit der Thematik „Frauenorchester“, weil es etwas ist, was mich unheimlich fasziniert. Erstaunlicherweise habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine solche Besetzung stark polarisiert und heftig diskutiert wird, zum Teil stößt man auch auf heftige Ablehnung. Ein Orchester bestehend nur aus Frauen ist tatsächlich im Bewusstsein des Publikums (und auch der Musiker!) nicht „normal“, wundersamerweise. Umso mehr freue ich mich, dass wir das diesjährige Lichtfest mit einem rein weiblichen Klangkörper gestalten werden.
Und die weibliche Bühne geht sogar noch einen Schritt weiter: Nicht nur optisch werden wir es mit Frauen zu tun haben, sondern auch akustisch. Dafür geht für mich ein weiterer Lebenstraum in Erfüllung. Schon seit geraumer Zeit versuche ich Werke von Komponistinnen zur Aufführung zu bringen, bin damit aber bislang stets auf heftige Ablehnung und zum Teil auch erschreckend große Vorurteile bezüglich Komponistinnen gestoßen. Das dabei am Meisten gehörte Argument ist, dass wenn die Stücke gut wären, man sie auch aufführen und kennen würde. Wenn die Stücke unbekannt sind, sind sie eben auch nicht gut. Meines Erachtens ein trügerisches Argument – bis Mendelssohn damals die Bach Passion ausgegraben hatte, war dieses Werk auch in Vergessenheit geraten. Wer wäre nun aber so vermessen, zu behaupten, das Stück sei eben nicht gut? Für mich ist eine solches Einschätzung daher nicht konsistent, sondern vielmehr ein ganz klassisches Vorurteil. Ebenfalls häufig verbreitet ist übrigens erstaunlicherweise auch die Annahme, dass es eben kaum Kompositionen von Komponistinnen gibt. Dies ist schlichtweg falsch! Im Zuge meiner Recherchen habe ich entdeckt, dass es schon allein 500 Opern gibt, die von Frauen komponiert wurden. Von Sinfonien, Oratorien und weiteren Werken ganz zu schweigen… Es existieren Komponistinnen in sämtlichen Epochen und in nahezu allen Ländern - ihre Anzahl ist schwindelerregend groß. Auf den Spielplänen der Orchester und Opern sucht man die Stücke der Komponistinnen indes leider bislang vergebens. Seit ich mich mit den Werken von Komponistinnen intensiv beschäftigt habe, habe ich festgestellt, dass wirklich so großartige und atemberaubende Musik darunter ist, die es mehr als verdient hätte zur Aufführung zu gelangen. Es ist mir wirklich ein Herzensanliegen, diese Musik zur Aufführung zu bringen und ich freue mich sehr, dass ich mit dem diesjährigen Lichtfest nun endlich die Möglichkeit dazu habe!"
Chefdirigentin Eva Meitner bei der Pressekonferenz am 29.8.18
Werkauswahl Komponistinnen
"Bei der Werkauswahl habe ich zum Einen Wert darauf gelegt, möglichst facettenreiche Musik auszuwählen, um dem Zuhörer ein möglichst umfassendes und abwechslungsreiches Bild der Komponistinnen und ihrer Klangsprache zu vermitteln. Zum anderen war ein weiteres wichtiges Kritierium für mich außerdem der Bezug der Komponistinnen zur Stadt Leipzig. Aus den Werken ist eine spannende Collage aus Werken von 5 Komponistinnen und einem Komponisten entstanden. Ethyl Smyths Musik ist kraftvoll, stark, heroisch und stürmisch, Fanny Hensel spritzig, lebendig und beherzt zupackend, Alice Smiths Musik witzig, verspielt und feinsinnig, Amy Beachs Musik dunkel, tiefgründig, intensiv und hochemotional, Susanne Hardts Musik überraschend, kunstvoll irreführend und schwingend, und Moritz Eggerts Musik verstörend und aufwühlend."
Chefdirigentin Eva Meitner auf der Pressekonferenz am 29.8.18

Jahreszahl in Tönen - "Tanz der Stimmzettel" vertont die Geschichte des Frauenwahlrechts
"(...) Die musikalischen Werke stammen bis auf eine Ausnahme von Komponistinnen, eines davon ist die Uraufführung von Ballots’ Ballet von Susanne Hardt. Das Stück macht die Geschichte des Frauenwahlrechts in Europa hör- und erlebbar.
Das Auftragswerk „Ballots’ Ballet“ wurde anlässlich von 100 Jahren Frauenwahlrecht in Europa geschrieben. Es hat einen lebhaften, tänzerischen Charakter und bedient sich einer bunten, abwechslungsreichen Klangsprache. Die Jahreszahl der Einführung des Frauenwahlrechts in den meisten EU-Ländern (u. a. Deutschland) bildet das Hauptmotiv der Komposition: 1918. Überträgt man diese Jahreszahl in Tonstufen, ergibt sich die 4-Ton-Folge, die das Stück eröffnet. Im Laufe der Komposition kehrt das Anfangsmotiv mehrfach variiert wieder – immer in Form anderer Jahreszahlen, zu denen in anderen EU-Ländern das Frauenwahlrecht eingeführt wurde (wie z. B. in Finnland 1906 oder in Island 1915). Am Ende kehrt das ursprüngliche Motiv zurück und beendet energisch den „Tanz der Stimmzettel“."
(c) LTM 2018
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